KESSELHAUS, MÜNCHEN

HISTORISCH UND MODERN IM EINKLANG

Umbau Kesselhaus, Triebwerk München (Projektsteuerung)

Umbau Kesselhaus, Triebwerk München (Projektsteuerung)

Umbau Kesselhaus, Triebwerk München (Projektsteuerung)

Umbau Kesselhaus, Triebwerk München (Projektsteuerung)

Umbau Kesselhaus, Triebwerk München (Projektsteuerung)

Im Jahr 1902 wurde das Kesselhaus, das zu den Anfangsbauten des Triebwerk-Areals im Münchner Westen gehört, erbaut – und vier Jahre später als Zentraldampfkesselanlage in Betrieb genommen. Nach einer umfassenden Sanierung erstrahlt das historische Gebäude nun in neuem Licht. MasterPlan wurde im Juni 2019 von der Aurelis Real Estate mit der Projektsteuerung für den Umbau beauftragt: Das denkmalgeschützte Kesselhaus sollte in eine zeitgemäße, offene Büro- und Verwaltungsimmobilie verwandelt werden.

Die Klinkerfassade, die filigranen historischen Rundbogenfensterkonstruktionen sowie das kunstvolle Dachtragewerk waren bemerkenswert gut erhalten und verliehen dem Kesselhaus bereits bei Projektbeginn einen gewissen Charme. Der Rest des Gebäudes befand sich aufgrund des jahrelangen Leerstands in einem vernachlässigten Zustand. Große Kesselanlagen verbauten darüber hinaus den Innenraum.

Mit dem Umbau sollten Räume entstehen, die anstelle des funktionellen und technischen Charakters die Merkmale einer attraktiven und modernen Büro- und Verwaltungsimmobilie aufweisen. Zudem war die Aufgabe, zwei separate Nutzungseinheiten zu schaffen sowie 33 Stellplätze – davon sechs als Elektroparkplätze.

Die Besonderheit an diesem Projekt lag darin, einerseits die historischen und denkmalgeschützten Elemente und Konstruktionen zu erhalten, gleichzeitig aber das Gebäude auf einen modernen, energetischen, technischen und vermietbaren Standard zu heben.

Nicht nur seitens des Denkmalschutzes, auch seitens des Bauherrn Aurelis Real Estate wurde sehr viel Wert auf den Erhalt des Bestands gelegt und darauf, die alte und moderne städtebauliche Struktur auf dem Triebwerks-Gelände in Einklang miteinander zu bringen“, resümiert der bei MasterPlan zuständige Projektleiter, Robert Nützl. „Während der Umbaumaßnahmen mussten dafür immer wieder neue Wege gefunden werden, um diese Verbindung zwischen alt und neu zu meistern.“

Diese Verbindung sollte während des Projekts, das bei der Beauftragung von MasterPlan bereits in vollem Gang war, nicht die einzige Herausforderung bleiben: Nach mannigfaltig durchgeführten Bestandsuntersuchungen mussten Lösungen für die Feuchtproblematik im Untergeschoss und der Fundamentierung durch Außenabdichtung, Außendämmung sowie Horizontalsperren, besondere Innenputze und die Innenraumtechnik gefunden werden.

Um die historischen Fenster zu erhalten, entwickelte man eine Art Kastenfenster. Auch das denkmalgeschützte Dachtragwerk wurde ertüchtigt, damit die Konstruktion sichtbar bleibt. Des Weiteren mussten große Teile der Bodenplatte und der Decke über dem Untergeschoss komplett ersetzt werden, um eine neue Raumaufteilung und die Gestaltung einer Galerieebene über dem Erdgeschoss zu ermöglichen.

Die bei MasterPlan vorhandenen Kompetenzen im Baumanagement und Brandschutz sowie unsere Affinität zur Bauausführung halfen uns bei der Bewältigung dieser Aufgaben. Die Projektleitung des Auftraggebers unterstützten wir zielgerichtet. Alle Maßnahmen liefen gut geregelt ab. Neben der Kontrolle und Steuerung der Planung sowie Bauüberwachung übernahmen wir auch die Mieterbetreuung sowie den bis zur Übergabe anschließenden Mieterausbau.

Nach erfolgreicher Fertigstellung des Projekts präsentiert sich das historische Gebäude seit September 2020 als moderne und helle Büroimmobilie mit Loft-Charakter. Die Räume zeichnen sich durch ihren offenen Grundriss sowie die großzügigen, restaurierten Fenster aus. Eine weitere Besonderheit stellen im Fußboden des Erdgeschosses eingelassene Glasflächen dar, die im Untergeschoss zusätzliches Tageslicht erzeugen. Um bei aller Moderne den historischen Charakter des Kesselhauses zu bewahren, eröffnen eigens dafür angebrachte Fenster im Untergeschoss den Blick auf Bauelemente der ursprünglichen „Fuchsgänge“ zum historischen Schornstein.

Ein Paradebeispiel dafür, wie „modern und historisch“ in einen funktionalen und ästhetischen Einklang gebracht werden können.